

Medienbegleitung
Smartphones, Tablets, Streamingdienste oder Lern-Apps begleiten Kinder und Jugendliche durch Freizeit und Schule. Damit aus reiner Bildschirmzeit wertvolle Lern- und Lebenszeit wird, ist ein bewusster, altersgerechter Umgang entscheidend.
Die durchschnittliche tägliche Nutzung von Smartphones steigt mit dem Alter deutlich an: Während Kinder zwischen 6 und 9 Jahren rund 37 Minuten täglich am Gerät verbringen, sind es bei Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren bereits über zweieinhalb Stunden.1
Empfohlen wird hingegen deutlich weniger Bildschirmzeit:2
Alter | Dauer in Minuten |
3-6 | Bis zu 30 Minuten zur Heranführung |
6-9 | 30-45 |
9-12 | 45-60 |
12-16 | 60-120 |
Eine Faustregel lautet: Die wöchentliche Medienzeit außerhalb der Schule sollte in Stunden etwa dem Alter des Kindes entsprechen – bei einem zwölfjährigen Kind also rund zwölf Stunden pro Woche.3
Smartphone4
Ein eigenes Smartphone wird frühestens ab einem Alter von 9 Jahren empfohlen – idealerweise begleitet von klaren Regeln und technischer Unterstützung.
Pro: Fördert Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit und den verantwortungsvollen Umgang mit Technik.
Kontra: Risiko für Ablenkung, übermäßige Nutzung und unkontrollierten Zugang zu problematischen Inhalten.
Praxisbeispiel: Starten Sie mit einem einfachen Gerät, das zeitlich begrenzt genutzt wird (z. B. 30 Minuten täglich). Aktivieren Sie gemeinsam Jugendschutzfunktionen, vereinbaren Sie handyfreie Zeiten und entwickeln Sie gemeinsam einen „Medienführerschein“, bei dem mit zunehmendem Verantwortungsbewusstsein mehr Freiheiten gewährt werden.
Social Media5
Plattformen wie TikTok, Instagram oder WhatsApp sind aus dem Alltag vieler Jugendlicher nicht mehr wegzudenken – obwohl die Nutzung offiziell erst ab 13 Jahren erlaubt ist.
Pro: Fördert soziale Teilhabe, Identitätsentwicklung und kreative Ausdrucksformen.
Kontra: Viele Inhalte sind nicht altersgerecht; zudem besteht die Gefahr von Vergleichsdruck sowie problematischen Trends und Challenges.
Praxisbeispiel: Begleiten Sie Ihr Kind aktiv beim Einstieg, besprechen Sie Inhalte regelmäßig und stellen Sie sicher, dass Privatsphäre-Einstellungen korrekt gesetzt sind. Hilfreich ist ein gemeinsamer Blick auf das, was gefällt – und warum.
Gaming (PC, Konsole und mobil)6
Digitale Spiele sind bei Kindern aller Altersgruppen beliebt. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zu Bewegung und sozialen Aktivitäten.
Pro: Fördert strategisches Denken, Reaktionsfähigkeit und Teamwork.
Kontra: In-App-Käufe, lange Spielzeiten und ungeeignete Inhalte können problematisch sein.
Praxisbeispiel: Legen Sie feste Spielzeiten fest, wählen Sie altersgerechte Spiele gemeinsam aus und lassen Sie Ihr Kind Spielinhalte erklären – so bleibt Gaming ein gemeinsames Thema.
Medien sind kein Problem, sondern Realität – und bieten zahlreiche Chancen. Entscheidend ist, dass Kinder nicht auf sich gestellt sind. Gemeinsame Regeln, Gespräche über Inhalte und ein bewusstes Vorleben durch Erwachsene schaffen den Rahmen für gesunde Mediennutzung.
1Vgl. www.bitkom.org/sites/main/files/2024-08/240806bitkom-chartskinderundjugend2024.pdf Stand 24.06.2025
2Vgl. www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/gesundheit/kinder-jugendliche-bildschirm-zeit-100.html Stand 24.06.2025
3Vgl. www.barmer.de/gesundheit-verstehen/sport/e-sport/medienzeit-fuer-kinder-wie-viel-gaming-ist-erlaubt--1135190 Stand 24.06.2025
4Vgl. www.klicksafe.de/smartphone Stand 24.06.2025
5Vgl. www.klicksafe.de/soziale-netzwerke Stand 24.06.2025
6Vgl. www.klicksafe.de/digitale-spiele Stand 24.06.2025