Ein lächelndes Mädchen mit Kopfhörern geht im Herbst an einer Strasse entlang. Sie hat ein Smartphone in der Hand.Ein lächelndes Mädchen mit Kopfhörern geht im Herbst an einer Strasse entlang. Sie hat ein Smartphone in der Hand.
 
 

Medienbegleitung

01 Aug., 2025
5 Minuten
Onlineredaktion DURCHBLICKT!

Medien im Alltag: Chancen und Herausforderungen für Kinder und Jugendliche

Digitale Medien sinnvoll nutzen.

Smartphones, Tablets, Streamingdienste oder Lern-Apps begleiten Kinder und Jugendliche durch Freizeit und Schule. Damit aus reiner Bildschirmzeit wertvolle Lern- und Lebenszeit wird, ist ein bewusster, altersgerechter Umgang entscheidend.

Bildschirmzeit zwischen Empfehlung und Wirklichkeit

Die durchschnittliche tägliche Nutzung von Smartphones steigt mit dem Alter deutlich an: Während Kinder zwischen 6 und 9 Jahren rund 37 Minuten täglich am Gerät verbringen, sind es bei Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren bereits über zweieinhalb Stunden.1
Empfohlen wird hingegen deutlich weniger Bildschirmzeit:2

Alter

Dauer in Minuten

3-6

Bis zu 30 Minuten zur Heranführung

6-9

30-45

9-12

45-60

12-16

60-120

Eine Faustregel lautet: Die wöchentliche Medienzeit außerhalb der Schule sollte in Stunden etwa dem Alter des Kindes entsprechen – bei einem zwölfjährigen Kind also rund zwölf Stunden pro Woche.3

Digitale Medien im Familienalltag

Smartphone4
Ein eigenes Smartphone wird frühestens ab einem Alter von 9 Jahren empfohlen – idealerweise begleitet von klaren Regeln und technischer Unterstützung.
Pro: Fördert Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit und den verantwortungsvollen Umgang mit Technik.
Kontra: Risiko für Ablenkung, übermäßige Nutzung und unkontrollierten Zugang zu problematischen Inhalten.
Praxisbeispiel: Starten Sie mit einem einfachen Gerät, das zeitlich begrenzt genutzt wird (z. B. 30 Minuten täglich). Aktivieren Sie gemeinsam Jugendschutzfunktionen, vereinbaren Sie handyfreie Zeiten und entwickeln Sie gemeinsam einen „Medienführerschein“, bei dem mit zunehmendem Verantwortungsbewusstsein mehr Freiheiten gewährt werden.
 

Social Media5
Plattformen wie TikTok, Instagram oder WhatsApp sind aus dem Alltag vieler Jugendlicher nicht mehr wegzudenken – obwohl die Nutzung offiziell erst ab 13 Jahren erlaubt ist.
Pro: Fördert soziale Teilhabe, Identitätsentwicklung und kreative Ausdrucksformen.
Kontra: Viele Inhalte sind nicht altersgerecht; zudem besteht die Gefahr von Vergleichsdruck sowie problematischen Trends und Challenges.
Praxisbeispiel: Begleiten Sie Ihr Kind aktiv beim Einstieg, besprechen Sie Inhalte regelmäßig und stellen Sie sicher, dass Privatsphäre-Einstellungen korrekt gesetzt sind. Hilfreich ist ein gemeinsamer Blick auf das, was gefällt – und warum.
 

Gaming (PC, Konsole und mobil)6
Digitale Spiele sind bei Kindern aller Altersgruppen beliebt. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zu Bewegung und sozialen Aktivitäten.
Pro: Fördert strategisches Denken, Reaktionsfähigkeit und Teamwork.
Kontra: In-App-Käufe, lange Spielzeiten und ungeeignete Inhalte können problematisch sein.
Praxisbeispiel: Legen Sie feste Spielzeiten fest, wählen Sie altersgerechte Spiele gemeinsam aus und lassen Sie Ihr Kind Spielinhalte erklären – so bleibt Gaming ein gemeinsames Thema.

6 Tipps für entspannte Mediennutzung in der Familie

  • Gemeinsame Regeln bestimmen: Berufen Sie einen Familienrat ein und legen Sie die Regeln zusammen fest.
  • Medienfreie Zeiten: z. B. beim Essen oder vor dem Schlafengehen.
  • Geräteparkplatz: Abends alle Handys an einem Ort sammeln.
  • Inhalte teilen: Gemeinsam anschauen, was Kinder bewegt.
  • Medien-Guthaben einführen: z. B. 1 Stunde pro Tag, flexibel einlösbar.
  • Reset-Tag einplanen: Einen Tag pro Woche komplett ohne Bildschirmzeit.

Medienerziehung als Chance

Medien sind kein Problem, sondern Realität – und bieten zahlreiche Chancen. Entscheidend ist, dass Kinder nicht auf sich gestellt sind. Gemeinsame Regeln, Gespräche über Inhalte und ein bewusstes Vorleben durch Erwachsene schaffen den Rahmen für gesunde Mediennutzung. 


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