Trauriges Mädchen wird von Mutter getröstetTrauriges Mädchen wird von Mutter getröstet
 
 

Lesedauer 4 min von Onlineredaktion DURCHBLICKT!

Datum 26 Jun, 2023

Mental Health auf sozialen Medien

Die Risiken und Nachteile von sozialen Medien auf die Gesundheit und das mentale Wohlbefinden Ihrer Kinder sind Ihnen sicher bekannt. Neben Stress, (sozialem) Druck, Selbstwertproblemen sowie der Repräsentation fraglicher Körperbilder oder Schönheitsideale werden insbesondere psychische Erkrankungen wie Essstörungen und Depressionen immer wieder im Zusammenhang mit Social Media diskutiert.1 Die Gründe hierfür liegen häufig im Vergleich mit anderen Nutzerinnen und Nutzern sowie Influencerinnen und Influencern auf sozialen Plattformen. Darüber hinaus nehmen die Algorithmen  sozialer Medien keine Rücksicht darauf, ob Inhalte einen positiven Einfluss auf das Empfinden der Rezipientinnen und Rezipienten haben oder nicht. Wenn ihr Kind beispielsweise häufig mit Posts von durchtrainierten Personen oder traurigen Inhalten interagiert, bekommt es immer wieder ähnlichen Content ausgespielt.2 Negative Emotionen oder Selbstzweifel können dadurch verstärkt werden. Eltern können ihre Kinder in Gesprächen für einen sicheren und gesunden Umgang mit sozialen Medien  sensibilisieren. Klare Absprachen für die Mediennutzung schaffen eine ausgewogene Balance zwischen digitaler und analoger Welt und verhindern die übermäßige Konfrontation mit problematischen Inhalten auf sozialen Medien.

Vielleicht fragen Sie sich, ob ein generelles Social-Media-Verbot Ihre Kinder nicht am besten schützen würde. Gleichzeitig wissen Sie, dass dieses nur schwer bis unmöglich umzusetzen ist. Die gute Nachricht ist:

Soziale Medien können auch einen positiven Einfluss auf das psychische Wohlergehen haben. 

Die positiven Seiten sozialer Medien liegen im Austausch und der Inspiration – und diese können auch für den Bereich der psychischen Gesundheit oder den Umgang mit psychischen Erkrankungen genutzt werden. Unter Hashtags wie #mentalhealthawareness oder #mentalhealthmatters ist die mentale Gesundheit mittlerweile ein großes Thema auf sozialen Plattformen. Sie bieten Betroffenen einen Raum, um sich (anonym) mitzuteilen und auszutauschen oder von den Erfahrungen anderer zulernen. Gerade der Austausch zwischen Betroffenen oder die Reaktionen aus der Community erzeugen ein Gemeinschaftsgefühl, machen Mut und helfen Betroffenen dabei, sich weniger allein zu fühlen. Auf diese Weise können Social-Media-Plattformen als eine Art digitale Selbsthilfegruppe betrachtet werden. Außerdem nutzen Psychologinnen und Psychologen soziale Medien zur Weitergabe von Informationen und Tipps für den Umgang mit psychischen Problemen.

Junge bei Psychologin

Natürlich ersetzen soziale Medien niemals die Diagnose oder Behandlung einer Psychologin oder eines Psychologen. Sie können jedoch als unterstützendes Angebot zum Austausch und der Informationsbeschaffung genutzt werden. Wie bei allen (digitalen) Quellen ist ein vorsichtiger und kritischer Umgang insbesondere mit Informationen zur psychischen Gesundheit sowie dem Teilen eigener sensibler Gesundheitsdaten zwingend erforderlich. Psychische Probleme oder Erkrankungen müssen dringend ernstgenommen und schnellstmöglich professionell behandelt werden.

Die Zahl der psychotherapeutischen Behandlungen von Kindern und Jugendlichen ist in den letzten Jahren stark gestiegen – mitunter aufgrund der Pandemie und den Auswirkungen der sozialen Einschränkungen. Aber auch die fortscheitende Aufklärung und Enttabuisierung psychischer Erkrankungen sowie der Inanspruchnahme von Therapien kann den Anstieg erklären. Frühzeitig erkannt sind die meisten Erkrankungen gut behandelbar und Therapien tragen dazu bei, einen gesunden Umgang mit der Erkrankung zu erlernen. Psychische Erkrankungen zu erkennen, ist in der Praxis nicht immer einfach. Achten Sie bei Ihren Kindern auf Konzentrationsschwierigkeiten, sinkende Leistungen in der Schule, starke Gewichtsabnahme oder -zunahme sowie auffälliges Verhalten. Lange Wartezeiten bei der Suche nach einem Therapieplatz vermeiden Sie mit der Inanspruchnahme der Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung.3

Eine weitere Möglichkeit, die mentale Widerstandsfähigkeit Ihrer Kinder zu stärken und sie für die Höhen und Tiefen des Lebens vorzubereiten, ist die Stärkung ihrer Resilienz. Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Thema Mental Health.

 

GUT ZU WISSEN 

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