

Medienbegleitung
Früher war es fast ein Erziehungsritual: Kinder rebellierten, Eltern setzten Grenzen – und beide Seiten lernten dabei.1 Doch manche Eltern erleben auch das Gegenteil: Ihr Kind widerspricht nicht, zieht sich eher zurück oder wirkt überangepasst.2 Was steckt dahinter? Und wie können Sie als Elternteil damit umgehen?
Die Generation Alpha (geboren ab 2010) wächst in einem Umfeld auf, das stark von digitalen Medien geprägt ist.3 Diese Kinder kennen keine Welt ohne Smartphones und Internet. Sie sind von klein auf an digitale Geräte gewöhnt und nutzen sie selbstverständlich im Alltag. Die intensive Mediennutzung reduziert oft direkte Begegnungen – und damit auch Gelegenheiten, Konflikte auszutragen.4
Außerdem neigen viele Eltern dazu, ihre Kinder vor negativen Erfahrungen zu schützen, was als "Rasenmäher-Erziehung" bezeichnet wird. Dabei beseitigen Eltern Schwierigkeiten, bevor das Kind sie erlebt – mit gut gemeinten, aber oft langfristig problematischen Folgen. So lernen viele Kinder kaum, mit Frust umzugehen – und weichen Konfrontationen lieber aus.
Ein Kind, das nicht widerspricht, ist nicht automatisch ein zufriedenes Kind. Es könnte sein, dass es gelernt hat, dass Widerspruch unerwünscht ist oder zu Konflikten führt. Dann möchte es vielleicht einfach nur Harmonie bewahren.
Tipps:
Manche Kinder und Jugendliche entscheiden sich ganz bewusst für angepasstes Verhalten – nicht aus Angst oder Unsicherheit, sondern als Strategie. Sie wägen ab, wann es sich lohnt zu widersprechen, oder handeln angepasst, um eigene Ziele zu erreichen oder Konflikte zu vermeiden. Diese Form der Anpassung kann ein Zeichen emotionaler Intelligenz sein – auch wenn sie auf Eltern zunächst befremdlich wirkt.5
Schweigen kann viele Gründe haben: Überforderung, Unsicherheit oder das Bedürfnis nach Rückzug. Es ist wichtig, nicht sofort in Panik zu geraten, sondern geduldig zu sein und Ihrem Kind Raum zu geben.6
Tipps:
Es ist normal, dass Kinder sich in bestimmten Entwicklungsphasen von ihren Eltern abgrenzen und sie als peinlich empfinden. Dies ist ein Teil des Prozesses, eine eigene Identität zu entwickeln.7
Tipps:
Die Generation Alpha ist geprägt von digitalen Medien, globaler Vernetzung und einem hohen Maß an Individualisierung. Gleichzeitig steht sie unter dem Druck, in einer komplexen Welt zu bestehen.
Tipps:
Die Lebenswelt heutiger Kinder hat sich stark verändert – klassische Rebellion tritt seltener auf. Viele Kinder drücken ihre Gefühle und Konflikte leiser und indirekter aus. Eltern können viel bewirken, indem sie aufmerksam bleiben, echtes Interesse zeigen und ihrem Kind Raum für eigene Entwicklung geben.
1Vgl. www.eltern-aktuell.de/rebellische-kinder-tipps-fuer-eltern/ Stand 16.05.2025
2Vgl. www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/u18_SINUS-Jugendstudie_Wie-ticken-Jugendliche_2024_Print_24-06-07_Sperrfrist_12.06.24_12.00.pdf Stand 16.05.2025
3Vgl die-generation-z.de/generation-alpha-merkmale-eigenschaften-und-verhaltensweisen/ Stand 16.05.2025
4Vgl. www.familie.de/familienleben/ueberforderung-und-ungeduld-diese-6-probleme-hat-die-junge-generation-alpha-bereits-jetzt--01JJS51EV6565P61GC90K6J931 Stand 16.05.2025
5Vgl. www.t-online.de/leben/familie/erziehung/id_80641782/ihr-kind-rebelliert-nicht-keine-sorge-.html Stand 16.05.2025
6Vgl. moonwalker-verlag.de/blogs/moonwalker-blog/stille-kinder-wenn-ruckzug-keine-schuchternheit-ist Stand 16.05.2025
7Vg.l www.familienhandbuch.de/babys-kinder/entwicklung/jugendliche/pubertaet/PubertaetoderElternsindpeinlich.php Stand 16.05.2025