

Medienbegleitung
Früher war es der Sprung vom Fünfer oder die Wette, ein rohes Ei zu schlucken – heute heißen Mutproben „Challenges" und spielen sich in der digitalen Öffentlichkeit ab. Millionen Jugendliche nehmen daran teil, posten ihre Erlebnisse auf TikTok oder YouTube, bekommen Likes, Kommentare – und manchmal leider auch gefährliche Verletzungen oder negative Aufmerksamkeit. Was steckt hinter den Trends? Und wie können Eltern ihre Kinder sicher dabei begleiten?
Internet-Challenges sind digitale Aufgaben oder Mutproben, die über soziale Netzwerke verbreitet werden. Eine Person startet eine Aktion, andere machen diese nach, filmen sich dabei und veröffentlichen das Ergebnis. Die Bandbreite ist groß: Manche Challenges sind kreativ und harmlos, andere können gesundheitlich oder rechtliche Risiken bergen.1
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Tänze, Lip-Syncs oder kleine Aufgaben wie die „Tube Girl Challenge“, bei der selbstbewusst in der Öffentlichkeit getanzt wird, stehen bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs. Sie machen Spaß, lassen sich leicht nachmachen und fördern das Gemeinschaftsgefühl – vor allem, wenn sie im Freundeskreis geteilt oder gemeinsam aufgenommen werden.2
Bei manchen Trends geht es nicht mehr um Spaß, sondern um Grenzüberschreitung. Die „Chromebook Challenge“ fordert dazu auf, Metallgegenstände in Ladeanschlüsse von Laptops zu stecken, was zu Kurzschlüssen und Bränden führen kann. Bei der „Hot Chip Challenge“ können extrem scharfe Chips zu Kreislaufproblemen und anderen gesundheitlichen Beschwerden führen. Auch Challenges, bei denen Jugendliche übermäßig Medikamente einnehmen oder öffentliches Eigentum beschädigen, gehören zu den besorgniserregenden Aktionen.3,4
Jugendliche sind neugierig, kreativ – und wollen dazugehören. Internet-Challenges bieten ihnen die Möglichkeit, sich auszuprobieren, sichtbar zu sein und Teil einer Gemeinschaft zu werden. Likes und positive Rückmeldungen geben ein schnelles Gefühl von Zugehörigkeit und Bestätigung – gerade in einer Phase, in der das Selbstwertgefühl oft schwankt.
Hinzu kommt: Wenn Freundinnen, Freunde oder bekannte Content-Creatorinnen und -Creator bei einem Trend mitmachen, entsteht schnell sozialer Druck. Viele möchten nicht außen vor bleiben. Auch der Reiz des Verbotenen oder Aufregenden gehört zum Erwachsenwerden dazu – das Netz macht solche Herausforderungen nur noch sichtbarer und zugänglicher.5,6,7
Für alle, die sich weiter informieren wollen, gibt es fundierte Angebote im Netz – zum Beispiel die Plattformen klicksafe, elternguide.online oder juuuport.
Internet-Challenges sind ein fester Bestandteil jugendlicher Online-Kultur. Eltern brauchen keine TikTok-Expertise – aber sie sollten im Gespräch bleiben, neugierig zuhören und Orientierung bieten.
Denn wer mit seinem Kind offen über Trends spricht, hilft ihm, sich sicher, selbstbewusst und gesund in der digitalen Welt zu bewegen.
1Vgl. www.juuuport.de/infos/lexikon/challenges Stand 09.05.2025
2Vgl. https://www.elternguide.online/das-internetphaenomen-challenges-von-unterhaltsam-und-fuer-den-guten-zweck-bis-leichtsinnig-und-gefaehrlich/ Stand 09.05.2025
3Vgl. https://www.juuuport.de/infos/news/noch-lustig-oder-schon-gefaehrlich-challenges-im-internet Stand 09.05.2025
4Vgl. www.akdae.de/arzneimittelsicherheit/drug-safety-mail/newsdetail/drug-safety-mail-2025-07 Stand 09.05.2025
5Vgl. www.kindermedienland-bw.de/de/startseite/beratung/schwerpunkte/tiktok-challenges-wie-koennen-eltern-mit-riskanten-internet-trends-umgehen Stand 09.05.2025
6Vgl. www.jugendundmedien.ch/ueber-uns/aktuell/detail/challenges-jugendlichen-helfen-risiken-richtig-einzuschaetzen Stand 09.05.2025
7Vgl. www.elternguide.online/das-internetphaenomen-challenges-von-unterhaltsam-und-fuer-den-guten-zweck-bis-leichtsinnig-und-gefaehrlich/ Stand 09.05.2025
8Vgl. www.klicksafe.de/news/gefaehrliche-tiktok-challenges-das-muessen-eltern-und-lehrkraefte-jetzt-wissen Stand 09.05.2025