Vier Jugendliche lehnen mit Smartphones an HauswandVier Jugendliche lehnen mit Smartphones an Hauswand
 
 

Lesedauer 3 min von Onlineredaktion DURCHBLICKT!

Datum 16 Juni, 2023

Social Media & Mental Health

Die Mental Health ist unter Hashtags wie #mentalhealthawareness oder #mentalhealthmatters mittlerweile zu einem großen Thema auf sozialen Medien geworden – und das ist auch gut so. Denn noch immer gibt es gesellschaftliche Tabus und Stigmatisierung. Das kann verhindern, dass Betroffene sich Hilfe suchen oder sich vertrauensvoll an ihre Mitmenschen wenden. Darüber zu sprechen und die richtige Behandlung zu finden, sind wichtig für den Umgang damit.1

 

Welche Rolle spielen dabei soziale Medien? 

Soziale Medien können Betroffenen einen (anonymen) Raum bieten, um sich mitzuteilen, auszutauschen oder von den Erfahrungen anderer zu lernen. Die Möglichkeit, beispielsweise offen über die eigene Erkrankung zu sprechen, kann Mut machen und sich befreiend anfühlen. Obwohl eine psychische Erkrankung nichts ist, wofür man sich schämen muss, solltest du dir gut überlegen, wie viel du online über dich erzählen möchtest. Vielleicht ist es dir nicht recht, von deinen Klassenkameradinnen und -kameraden auf bestimmte Themen angesprochen zu werden und du tauscht dich lieber anonym aus? Vorsicht ist jedenfalls besser als Nachsicht.2

Gruppe von Jugendlichen reicht sich die Hände

Auch Psychologinnen und Psychologen nutzen soziale Medien, um über Mental Health aufzuklären und geben hilfreiche Tipps. In diesem Rahmen können soziale Medien einen positiven Einfluss auf den Umgang mit einer psychischen Erkrankung nehmen und wichtige gesellschaftliche Aufklärungsarbeit leisten.3

Worauf du achten solltest

Bei der Beschäftigung mit Themen rund um die mentale Gesundheit auf Social Media solltest du aber in besonderer Weise auf dich Acht geben. Soziale Medien können noch zusätzlich Druck und Unzufriedenheit auslösen oder verstärken. Das passiert, wenn man sich immer wieder mit demselben Thema beschäftigt: Irgendwann geht es einem gar nicht mehr aus dem Kopf. Die Algorithmen sozialer Medien verstärken diesen Effekt, indem sie dir ständig neue Inhalte vorschlagen, von denen sie glauben, dass sie zu deinen Interessen passen. Sie unterscheiden dabei nicht, ob diese Inhalte korrekt sind und dir guttun. Wenn du zum Beispiel häufig traurige Quotes likest, werden dir solche Inhalte immer wieder angezeigt. Auch die intensive Beschäftigung mit einer psychischen Erkrankung kann dafür sorgen, dass du häufiger mit dem Thema konfrontiert wirst. Vielleicht denkst du dabei: Ich glaube, das hab ich auch! Aber Vorsicht, Einschätzungen von Betroffenen sind medizinisch gesehen nicht zwangsläufig korrekt und es kursieren auch Fehlinformationen über psychische Erkrankungen im Netz. Soziale Medien ersetzen also niemals die Diagnose oder Behandlung von Expertinnen und Experten.4

Fazit

In jedem Fall sind psychische Erkrankungen oder Probleme eine erstzunehmende Sache. Der Austausch über soziale Medien kann unterstützen, sollte aber nicht die einzige Behandlung sein. Eine erste Anlaufstelle bei Problemen können deine Eltern, Lehrkräfte oder eine andere Vertrauensperson sein. In akuten Fällen oder wenn du erstmal anonym bleiben willst, erreichst du den krisenchat und die TelefonSeelsorge jederzeit kostenfrei per Telefon, Mail oder Chat oder die NummergegenKummer von Montag bis Samstag zwischen 14:00 und 20:00 Uhr. Gib auf dich Acht und wähle die Inhalte, die du konsumierst sorgsam aus.

 

GUT ZU WISSEN 

Mit der 7Mind@School-App kannst du deine mentale Gesundheit durch Achtsamkeitsübungen stärken. Kostenfreien Zugang zur App gibt es im Rahmen von DURCHBLICKT! mit einem Zugangscode von deinen Lehrkräften. Hier kannst du dein Wissen über Social Media & Mental Health auf die Probe stellen!


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