Gruppe Jugendlicher sieht etwas auf Smartphone anGruppe Jugendlicher sieht etwas auf Smartphone an
 
 

Lesedauer 5 min von Onlineredaktion DURCHBLICKT!

Datum 24 Okt, 2022

Wer sich sicher und kompetent im Netz bewegt, bleibt gesund!

Oder: Was Medienkonsum mit Gesundheit zu tun hat

Immer am Handy oder der Konsole? Einsam, übergewichtig und verlassen? Medienkonsum muss nicht zwangsläufig mit gesundheitlichen Problemen einhergehen. Im Gegenteil, er kann sogar gesundheitsfördernd sein. Was ist für gesundheitsfördernde Screentime wichtig?

Das Smartphone ist ihr ständiger Begleiter: Jugendliche und Kinder nutzen digitale Medien in einem Umfang, der Lehrkräften und Eltern Sorge bereitet. Vermutet werden gesundheitliche Folgen für das mentale Wohlbefinden oder die kognitive Entwicklung sowie soziale Isolation. Aber: Medienkonsum selbst hat keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Folgen von Medienkonsum auf die Gesundheit hängen signifikant von der Dauer der Bildschirmzeit, der psychosozialen Veranlagung der Nutzerinnen und Nutzer und nicht zuletzt ihrer Medienkompetenz ab.1 Genau hier setzt DURCHBLICKT! an. Wir zeigen Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung und vermitteln einen gesunden Umgang mit Medien.

Mediennutzung und Gesundheit – was wir wissen

Mediennutzung und Gesundheit sind eng verknüpft – im Positiven wie im Negativen. Zu den größten Potentialen von Social Media und digitalen Medien für Schülerinnen und Schüler gehört, dass sie dazu beitragen, ihren Horizont zu erweitern: Sie geben Zugang zu neuen Ideen, Informationen und zeigen Möglichkeiten von gesellschaftlichem Engagement. Gemeinschaftliche Zusammenarbeit von Schülerinnen und Schülern bei Projekten und Aufgaben wird befördert und digitale Medien stellen eine Verbindung zu geographisch verstreuten Familienmitgliedern dar.2  Schülerinnen und Schüler bauen ihre Netzwerke digital auf und generieren hier ihr Wissen auch zu Gesundheitsfragen. Sie finden hier Unterstützung, vor allem, wenn sie von Erkrankungen, Problemen und körperlichen Beeinträchtigungen oder sozialer Ausgrenzung betroffen sind. 

Junge Menschen empfinden das Internet und soziale Medien als hilfreich bei der Suche nach Gesundheitsinformationen. Sie nutzen diese Medien vor allem dann aktiv, wenn sie gesundheitsfördernde Verhaltensänderungen anstreben, also weniger rauchen oder eine gesündere Ernährung etablieren oder ihren Köper in Form bringen möchten.3 Digitale Gesundheitskompetenz kann Schülerinnen und Schüler genau hier abholen und sie dabei unterstützen, kompetent und sicher mit den digitalen Informationen zu ihrer Gesundheit umzugehen, die sie im Rahmen ihres Medienkonsum selbst aktiv nutzen.

Negative Wirkungen von Medienkonsum treten auf, wenn Kindern und Jugendlichen die Kompetenz im Umgang mit diesen fehlt. Probleme reichen dabei von Übergewicht (bei Fernsehkonsum, nicht bei der Nutzung von Online-Medien), Einschränkungen in motorischer und sprachlicher Entwicklung bis hin zu psychischen sowie sozialen Auffälligkeiten.4

Die Dauer der Bildschirmnutzung ist einer der größten Risikofaktoren für gesundheitliche Probleme in Zusammenhang mit Medienkonsum: 2021 verbrachten Menschen zwischen 14-69 Jahren durchschnittlich 10,5 Stunden täglich am Bildschirm!5  Empfehlenswert und unbedenklich sind Bildschirmzeiten von unter zwei Stunden. In demselben Maße wie sie mehr am Bildschirm sitzen, leiden Kinder und Jugendliche häufiger an Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Schwindel, deren Ursache wiederum die schlechte Körperhaltung und Ermüdung der Augen sind. Auch visuelle Störungen, psychische Folgen, wie etwa Abhängigkeit, und nicht zuletzt Schlafstörungen treten auf.6  Für depressive Verstimmungen ist dabei die Dauer der Bildschirmzeit ausschlaggebend und nicht etwa der Konsum von Social Media, wie man vermuten könnte – solange zumindest es nicht zu Cybermobbing kommt.7

Das größte Problem dabei: Weil Kinder und Jugendliche im Wachstum sind, können sich aus diesen Beschwerdebildern langfristige und lebenslange gesundheitliche Probleme entwickeln.8 Als Lehrkraft können Sie Ihre Schülerinnen und Schüler mit digitaler Gesundheitskompetenz im gesundheitsfördernden Umgang mit Medien unterstützen.

Potentiale digitaler Gesundheitskompetenz für die Gesundheit

Neben dem Bewusstsein um die Auswirkungen einer langen Bildschirmzeit und des Medienkonsums im Allgemeinen, gibt es auch ganz praktische Wege zu mehr Gesundheit im Umgang mit Medien – gerade auch in Anknüpfung an die von Schülerinnen und Schülern proaktiv und eigenständig gesuchten Gesundheitsinformationen. 

Regelmäßige Pausen, Entspannung der Augen, indem man in die Ferne schaut, sowie eine Veränderung des Verhaltens können schon Gamechanger sein. Aktiv mit Medien umzugehen ist weitaus gesünder, als sie nur passiv zu nutzen. Circa eine halbe Stunde vorm Schlafengehen sollten Bildschirme ausgeschaltet werden und ist diesmal nicht möglich, profitieren die Augen und vor allem der Schlaf von einer Anpassung der Farbtemperatur. Diese ist auf allen Endgeräten sowie mit den passenden Programmen oder Apps möglich. Gegen Rückenschmerzen hilft ein ergonomischer Arbeitsplatz.9

Mädchen und Junge sehen etwas auf Tablet an

Lehrkräfte können darüber hinaus die Selbstreflektion und Selbstregulation ihrer Schülerinnen und Schüler fördern. Mit diesen Kompetenzen sinkt die Wahrscheinlichkeit gesundheitsschädigende Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Medienkonsum zu entwickeln:10  Schülerinnen und Schüler können, ihre Bildschirmzeit mit ihren Devices messen und  reflektieren, alternative Aktivitäten, die sie gerne tun, in den Vordergrund  rücken und ihr körperliches und mentales Wohlbefinden beim Medienkonsum aktiv erspüren.

 

GUT ZU WISSEN

Mit der 7Mind@School-App können Sie außerdem Ihre eigene mentale Gesundheit und die Ihrer Schülerinnen und Schüler durch Achtsamkeitsübungen stärken und nach einem ereignisreichen Tag entspannen. 


1Vgl. www.give.or.at/angebote/themen/digitalisierung-gesundheit/, Stand 05.10.2022.
2Vgl., David Hill et al, “Media Use in School-Aged Children and Adolescents”, Council on Communications and Media 138/5 (2016), doi.org/10.1542/peds.2016-2592.
3Vgl. ebd.
4Vgl. Norbert Neuß, Theoretische Grundlagen, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.), Anregung statt Aufregung. Neue Wege zur Förderung von Medienkompetenz in Familien, Köln 2017, S. 19f.
5Vgl. www.eah-jena.de/hochschule/nachricht/steigender-digitaler-medienkonsum-von-kindern-gefahren-und-gesundheitliche-folgen-aber-auch-loesungsvorschlaege-und-perspektiven, Stand 05.10.2022.
6Vgl. ebd.
7Vgl. www.give.or.at/angebote/themen/digitalisierung-gesundheit/, Stand 05.10.2022.
8Vgl. www.eah-jena.de/hochschule/nachricht/steigender-digitaler-medienkonsum-von-kindern-gefahren-und-gesundheitliche-folgen-aber-auch-loesungsvorschlaege-und-perspektiven, Stand 05.10.2022.
9Vgl. ebd.
10Vgl. www.give.or.at/angebote/themen/digitalisierung-gesundheit/, Stand 05.10.2022.

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